Geschichte und Religion von Ägypten

Die Wurzeln der ägyptischen Hochkultur liegen in der Naquada-Kultur, die etwa zwischen 4000 und 3200 vor Christus in Oberägypten sesshaft war. Der legendäre Pharao Menes formte um 3000 vor Christus mit der Vereinigung von Ober- und Unterägypten aus einer Regionalmacht ein mächtiges Reich, das über drei Jahrtausende hinweg bestand.

Historiker teilen die Geschichte Ägyptens in Altes Reich, Mittleres Reich und Neues Reich mit jeweils zwei sogenannten Zwischenzeiten. Diese waren zeitweise durch politische Unruhen gekennzeichnet. Den Herrschenden Pharaonen gelang es jedoch, das Reich erneut zu einen.

Der Niedergang der ägyptischen Großmacht begann ab 667 vor Christus, als Ägypten zur Provinz der aufstrebenden Großmacht Assyrien wurde. Etwa zwölf Jahre lang bäumte sich Ägypten während der 26. Dynastie noch einmal auf, geriet dann jedoch unter persische Herrschaft.

Den Untergang des Reiches läutete Alexander der Große 332 vor Christus ein, als er Ägypten eroberte. Nach seinem Abzug setzte er den Satrapen Ptolemäus als Verwalter ein. Die Jahrhunderte ab 305 vor Christus waren von inneren Konflikten gekennzeichnet. Während des Bürgerkriegs im Römischen Reich eroberte Oktavian Alexandria und machte Ägypten zur römischen Provinz.

Etwa ab 640 wurde Ägypten von islamischen Arabern erobert. Trotz wechselnder Herrschaften blieb der Islam mehr als ein Jahrtausend lang die dominierende politische Kraft. Die Herrschaft der Osmanen beendete 1802 die französische Armee unter Napoleon Bonaparte teilweise. Zwischen 1882 und 1902 wurde Ägypten zu einem britischen Protektorat.

1936 wurde Ägypten kurzzeitig von König Faruk regiert. Dieser wurde allerdings 1952 am Nationalfeiertag, dem 23. Juli, gestürzt. Die neuen Machthaber machten Ägypten zu einer sozialistischen Republik. Mehrfach kam es in den 1960er und 1970er Jahren zu militärischen Auseinandersetzungen mit Israel. Überraschend ging 1977 eine Friedensinitiative von Präsident Anwar al-Sadat aus, die zwei Jahre später zu einem Friedensvertrag führte.

Bevölkerung

Offiziell hat Ägypten insgesamt rund 80,5 Millionen Einwohner. Diese leben allerdings vorwiegend im Nildelta, im Tal des Stroms, entlang des Suezkanals oder in den touristischen Hochburgen.

Der weitaus größte Teil der Bevölkerung - circa 91 Prozent - sind Nachkommen der Ägypter. Viele haben sich allerdings sprachlich und kulturell den Arabern angepasst.

Als direkte Nachfahren der alten Ägypter gelten die Kopten und die Fellachen, denen circa 60 Prozent der Bevölkerung angehören.

Minderheiten

Eine nubische Minderheit von rund 140.000 Personen lebt vorwiegend im Süden Ägyptens. Einige Berber, die früher in der Libyschen Wüste gelebt hatten, sind in der Oase Siwa ansässig. Als Nomaden leben circa 70.000 Araber in der Wüste. Im Norden leben außerdem Briten, Türken, Italiener und Abchasen. Jüdische und griechische Gemeinden existieren nicht mehr.

Religion

Obwohl offiziell Religionsfreiheit herrscht, existiert diese nur eingeschränkt. Eine deutliche Mehrheit von rund 90 Prozent der Ägypter sind Sunniten. Schiitische und sufistische Minderheiten existieren allerdings ebenfalls. Seitdem der Islam 1980 zur Staatsreligion erhoben wurde, wird das Recht nach der Scharia gesprochen. In den vergangenen Jahrzehnten wurde Ägypten zu einem Zentrum des fundamentalistischen Islam.

Bei den Christen, die zwischen vier und 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen, handelt es sich vorwiegend um koptische Christen. Vertreten sind außerdem orthodoxe und altorientalische Kirchen.

Die jüdischen Gemeinden schrumpften in den vergangenen Jahrzehnten massiv. Seit dem Friedensvertrag können Juden ihre Religion ungehindert ausüben. Davon betroffen ist mittlerweile allerdings nur eine absolute Randgruppe.








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