Hatschepsut-Tempel

Eine besondere architektonische Perle schmiegt sich in Theben West an die Hänge des Wüstengebirges: Königin Hatschepsut, die etwa zwischen 1466 und 1444 vor Christus regierte, ließ den Tempel errichten. So eigentümlich wie die Tatsache, dass Hatschepsut regiert hatte, weil ihr Sohn für das Amt des Pharao zu jung gewesen sein soll, ist auch die Architektur des Tempels.

Die Geschichte

Die Bauarbeiten am Tempel der Hatschepsut dauerten etwa 15 Jahre. Vermutlich hatte der Haushofmeister Senenmut den Bau geleitet, worauf auch zahlreiche Darstellungen im Tempel hindeuten. Ursprünglich sollte er auch auf dem Gelände begraben werden.

Die Architektur

Mit der traditionellen Bauweise für Tempel, die in dieser Phase aus zwei Pylonen, zwei Höfen und einer Säulenhalle stand, brachen die Verantwortlichen. Die Pylone ersetzten sie durch Pfeilerhallen, die Höfe ziehen sich terrassenförmig am Hang nach oben und sind mit Rampen verbunden. Der Tempel der Hatschepsut wurde direkt neben dem Grabmal von Mentuhotep II. errichtet. Dieses wurde schließlich harmonisch in den Neubau integriert.

Ursprünglich führte vom Tempel der Hatschepsut eine 1.000 Meter lange und 37 Meter breite Prozessionsstraße zu einem Taltempel. Von diesem konnten allerdings nur wenige Überreste gefunden werden. Als gesichert gilt, dass dieser ein Hafenbecken besaß, das mit dem Nil verbunden war.

Zwei mit Säulen geschmückte Hallen bilden die unterste Terrasse. Stilistisch erinnern die Säulen eher an den griechisch-dorischen Stil. Die Wände der südlichen Halle sind mit religiösen Motiven geschmückt, während in der nördlichen Halle Jagdszenen vorherrschen. In den Hallen auf der mittleren Terrasse sind die Geschichte einer Handelsexpedition und die mythologische Zeugung der Hatschepsut dargestellt.

Kapellen und Heiligtümer

In den Tempel der Hatschepsut sind vier Kapellen sowie ein Sonnenheiligtum integriert. Dieses besteht aus einem Sonnenaltar, auf einem offenen Hof auf der obersten Terrasse. Auf der gegenüberliegenden Seite wurden rituelle Opferhandlungen für die Herrscherin und ihren verstorbenen Vater durchgeführt, sie ist also dem Totenkult gewidmet.








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