Urlaub in Ägypten: Pyramiden, Gräber, Götter, Tempel und Pharaonen
Ein gewaltiges Mammutprojekt, das den imposanten Bauten der Pharaonen kaum nachsteht, entstand in den 1960er Jahren: der Assuan Staudamm. Dessen Mauer ist 3.800 Meter lang und 111 Meter hoch. Sie staut den Nil zu einem der weltweit größten Stauseen auf.
Nachdem die Briten schon 1898 bis 1902 einen ersten Staudamm errichtet hatten, tauchten in den 1940er Jahren erste Pläne für einen größeren Staudamm auf. König Faruk war für dieses Projekt allerdings nicht zu begeistern. Erst nachdem der König von Gamal Abdel Nasser gestürzt wurde und der britische Einfluss in Ägypten beseitigt war, wurde das Projekt in Angriff genommen.
Nasser pokerte in der Hochphase des Kalten Krieges mit dem Westen und der Sowjetunion. Nachdem Ägypten die Volksrepublik China anerkannt hatte, zog der Westen seine Unterstützung zurück. Nun schickte die Sowjetunion 2.000 Ingenieure, außerdem waren 30.000 Arbeiter am Staudamm beschäftigt.
Der Assuan-Damm staut den Nil zu einem Stausee mit einem Fassungsvermögen von bis zu 169 Kubikkilometern auf. Für dieses Mammutprojekt mussten Tausende Menschen umgesiedelt werden. Eine größere Herausforderung stellte aber die Versetzung von 24 historischen Denkmälern dar. Dazu gehörten beispielsweise die Tempel der Insel Philae, die aus der Zeit der ptolemäischen und römischen Herrschaft stammen.
Mit dem Assuan Staudamm wollte Nasser unabhängig von den Launen der Natur werden. Wichtige Kriterien waren neben der Stromerzeugung, einer kontinuierlichen Versorgung mit Trinkwasser und der besseren Schiffbarkeit des Nils auch eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Produktion. Zudem wollte man die Wassermassen bei Trockenheit und Hochwasser im Griff haben.
Obwohl der Assuan Staudamm einen kontinuierlichen Ertrag in der Landwirtschaft und ein Viertel der ägyptischen Stromproduktion sichert, hat das Prestigeobjekt einige unerwünschte Langzeitfolgen: Weil die Düngung durch den Nilschlamm fehlt, versalzen die Böden. Der fehlende Nachschub an Geröll forciert die Erosion der Küste im Nildelta. Zudem vermehren sich Schädlinge unkontrolliert, sodass sich auch verschiedene Krankheiten ungehindert ausbreiten können.
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